Die Muse, das Miststück
Manchmal ist sie schon ein Miststück, diese griechische
Schutzgöttin der Künste, diese Inspiration der ansprechenden Kreativität.
Sie taucht immer wieder auf. Getarnt als kurzer Geistesblitz
oder angedeutete Genialität. Doch einen Moment später, man kann den Augenblick
kaum fassen und seine Gedanken nicht entsprechend ordnen, ist sie wieder weg.
Hämisch lachend verkriecht sie sich wieder, bereitet die nächste unvollkommene
Attacke vor und sucht sich das nächste unschuldige Opfer. Nichtsahnend, naiv
und verletzbar sollen sie sein.
In ihren morbiden Plänen sucht sie sich immer unsägliche
Zeitpunkte heraus. Geduldig wartend, bis man unmöglich auf etwas Zugriff hat,
das einem erlaubt, seine Gedanken niederzuschreiben, seine Ideen festzuhalten.
Das Gehirn vergisst, überschreibt sich selbst mit Notwendigerem, mit
situationsspezifischen Dingen- das Geschenk der Muse verpufft. Bedeutungslos. Verschwenderisch.
Die Muse, das Miststück, soll ihre wohlgeformten Lippen dann
einsetzen, wenn ich vor einem Laptop sitze, sie soll mich ihre sanften und doch
so wunderbar leidenschaftlichen, ja beinahe erotischen, Küsse dann spüren
lassen, wenn ich die Möglichkeit habe, ihre Geschenke umzusetzen.
Liebe alle
Ihr merkt, in den letzten Monaten lief hier eher wenig. Ich
hatte einerseits viel zu tun mit meinen Semesterprüfungen, andererseits fehlte
mir der Antrieb. Der mich zwar ab und zu leidenschaftlich heftig, aber wie
erwähnt jeweils zum falschen Zeitpunkt erreichte. Ich habe einige Mails
erhalten, ich solle doch wieder mal etwas schreiben. (Ich freue mich jeweils
sehr über eure/solche Mails- vielen Dank dafür!)
Nur ist es auch so, dass ich kein Tagebuch- Blogger bin. Ich
kann und will euch nicht von meinen Tagesabläufen erzählen. Ich will diesen
Teil meines Lebens nicht mit euch teilen. Ihr habt eure eigenen, tollen,
spannenden, verrückten Leben. Ich hab meins. Meines hat hier (grösstenteils)
nichts verloren und entsprechend nichts zu suchen.
Ich teile hingegen etwas (aus meiner Sicht) viel Intimeres
mit euch. Meine Gedanken, meine Empfindungen. In jedem meiner Texte steckt
etwas, das tief aus meinem Herzen kommt. Liebesbotschaften, Wehklagen,
Freudenschreie, Sehnsüchte, Hoffnungen und Trauer. Diese Art des Schreibens
braucht tiefe, intensive Gefühle. Es braucht innere Ruhe und Gelassenheit. Es benötigt
die richtigen Empfindungen zum richtigen Zeitpunkt.
Ich werde wieder mehr schreiben, versprochen, schon bald…
wenn mich die Muse küsst ;).